Mindchanges beim Wechsel von SAP IP auf SAC Planung
Wenn man mit der bisherigen Erfahrung aus der Anwendung IP – Planung in das Programm SAC – Planung von SAP wechselt, so muss man sich erst einmal an folgende neue Philosophie gewöhnen:
- Kontenmodell (mit Konto als Dimension), keine Kennzahlen mehr
- Keine Sperren mehr, während eine User Planzahlen erfasst (damit ist jedoch nicht das Öffnen und Schließen der Planung gemeint)
- Datenmodell vorgegeben
- Alle Teil – Planungen in einem Datenmodell
- Unterscheidung Plan / Ist nun über ein Attribut lastActual in der Planversion
Kontenmodell
Bisher hat man häufig die Planungen in einem Kennzahlenmodell erfasst (z.B. Verkaufsvolumen, Frachtkosten, Produktionskosten etc. stehen in eigenen Kennzahlen). Um alle Teilplanungen in einem Modell zu integrieren (siehe unten), erfolgt nun die Planung auf einem Kontenmodell, d.h. das Verkaufsvolumen steht in der gleichen Kennzahl wie die Frachtkosten etc. und unterscheidet sich nur durch das verwendete Konto.
Dafür kann man neue Konten definieren, die über Formeln oder Lookups definiert werden. Es wird alles Erforderliche in den Konten modelliert. Dies ersetzt auch die berechnete und eingeschränkte Kennzahl. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, so spart man sich viele Diskussionen und Klimmzüge bei einem übergreifenden Reporting.
Sperrkonzept
Bisher wurde über das Sperrkonzept sichergestellt, dass nicht zwei User gleichzeitig dieselben Planzahlen bearbeiten. Diese Sperre entfällt komplett! Wer zuletzt speichert – gewinnt. Dadurch ist das Problem gelöst, dass zum Beispiel beim Planen über eine Web–Oberfläche Sperren „hängenbleiben“, wenn die Verbindung unterbrochen wird. Das klingt allerdings erst einmal etwas erschreckend! Aber schlussendlich hat die Sperre nur verhindert, dass Anwender gleichzeitig dieselben Zahlen geändert haben. Es wurde jedoch nicht verhindert, dass der nächste User einige Minuten später die Zahlen wieder überschrieb. Also auch bisher galt das System: der letzte gewinnt.
Wenn man die ersten Berührungsängste mit dieser Änderung überwunden hat, so stellt man fest, dass dadurch viele Probleme wegfallen (Sperrkonflikte, hängengebliebene Sperren) ohne dass man eine wichtige Funktionalität verliert!
Datenmodell vorgegeben und einheitlich
Das verwendete Datenmodell ist über alle Teil-Planungen identisch! Es werden zwar nicht in allen Planungsschritten sämtliche Merkmale gefüllt, aber in allen Planungen gibt es eine gemeinsame Liste von Merkmalen. Dadurch ist sofort eine Integration der verschiedenen Planungen möglich. Es muss aber in jeder Planung sichergestellt werden, dass mindestens ein gemeinsamer Satz von Merkmale gefüllt ist (z.B. das Konto). Die Planversion steht nun in der Dimension Category.
Dadurch wird von vorneherein sichergestellt, dass ein übergreifendes Reporting möglich ist!
Plan / Ist Unterscheidung
Bisher konnte man in einer Forecast–Version über das Merkmal Value–Type leicht unterscheiden, welche Monate mit Ist – Zahlen gefüllt sind und welche mit Planzahlen.
In dem rudimentären SAC – Modell ist dieses Merkmal nicht mehr vorhanden. Dieser Unterschied wird über das Attribut lastActual der Planversion vorgenommen. Wie praktisch dies für die Berichtserstellung ist, muss sich erst noch zeigen beziehungsweise es bleibt einem selbst überlassen, dies über ein eigenes Merkmal zu berücksichtigen.
Fazit: Es gibt einiges, an dass man sich als „alter Hase“ erst mal gewöhnen muss, aber nach dem ersten Schreckmoment sind die Änderungen letztendlich nicht wirklich groß.
Autor:
Dr. Ulrich Meseth
Senior Consultant
biX Consulting GmbH & Co. KG